Als kleines Mädchen steckten mich meine Eltern ins Ballett und im Winter in Eiskunstlauf Kurse, doch schon bald war klar, dass ich dort alles durcheinander brachte und die Kursleiter mich
möglichst bald wieder loswerden wollten.
Das war mir recht, viel lieber machte ich nämlich auf meinem Plastik-Rollbrett die Strassen des Quartiers unsicher. Als ich das erste mal einen Wellenreiter sah war klar, ich musste sofort nach
Frankreich an den Atlantik um das auszuprobieren... Im Winter entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Snowboarden, 1991 machte ich meine ersten Versuche, mit Skischuhen, Plattenbindung und
einem riesigen pinkigen Hoogerbooger Board. Diese Sportarten sollten von nun an mein Leben prägen. Ich arbeitete in Saisonjobs, am Meer, in den Bergen, an Bars, als Bademeisterin, als
Surflehrerin, half beim Shapen von Snowboardparks und fuhr viele
Halfpipe Contests. Aus meiner Begeisterung fürs Snowboarden wurde mein Job und Lebensinhalt, ich übernahm die Aufgabe als Chefredakteurin des Snowboardmagazins "the box".
Mein Bruder verschwand indessen immer häufiger mit dem Bike irgendwo an den Gurten und im Jahr 2003 wollte ich dann wissen, was es dort so spannendes gibt. Hier war der legendäre Gurtentrail
entstanden. Ein Bike musste her! Dieser für mich neue Sport, zog mich schnell vollkommen in seinen Bann. Mit meinem ersten Bike fuhr ich auch noch bergauf, doch zunehmend wurde das Bike schwerer.
Jeder freie Ferientag ging fürs Biken drauf. Im Sommer verbrachte ich jeweils einen Monat in Morzine, Portes du Soleil. Die Möglichkeiten die man dort hat sind einfach unglaublich. Von der
Freeridetour zum Downhilltag, vom Jumptrack zum techischen Singletrail, es gibt einfach alles! 2010 hängte ich meine Arbeit beim Magazin an den Nagel, um mir meinen grossen Traum eines
kanadischen Sommers zu erfüllen. Der Bikepark in Whistler ist einfach der Wahnsinn! Besonders die Jumps der A-Line hatten es mir angetan. Anfangs kam ich kaum über einen drüber, doch ich übte und
übte und konnte schliesslich meine Saison mit einem Podestplatz beim Crankworx Airdownhill krönen. Was mich in Kanada besonders begeisterte ist, dass so viele Mädels biken. Oft sind die Girls
gemeinsam unterwegs und haben richtig viel Spass, pushen sich gegenseitig und viele von ihnen fahren richtig hart. Diesen Spirit möchte ich auch hier in der Schweiz ausleben und mit den Sister
Rides diese Begeisterung an möglichst viele Girls weitergeben.